Hodenkrebs
Hodenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei jungen Männern. In Deutschland erkrankten 2018 ca. 4200 Männer an diesem Tumor. Anders als bei anderen Krebserkrankungen beobachtet man die meisten Fälle in einem eher frühen Alter zwischen 25 und 45 Jahren.
„Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen das Risiken einer Erkrankung deutlich zu reduzieren!“
Hodenkrebs entsteht, wenn Zellen im Hoden unkontrolliert wachsen. Im Frühstadium der Erkrankung treten bei Männern mit Hodenkrebs leider meist keine Symptome auf. Nichtsdestotrotz können aber auch tastbare Veränderungen, Verhärtungen, Schweregefühl oder auch Schmerzen im Bereich des Genitals als Warnsignal auftreten. Bei unklaren Veränderungen im Bereich der Hoden sollten Männer unmittelbar einen Urologen aufsuchen.
Erfreulicherweise hat Hodenkrebs insgesamt eine sehr hohe Heilungsrate. Ausführliche Informationen können betroffenen Männern helfen, ihr Risiko eines Widerauftretens und möglicherweise Fortschreitens der Erkrankung abzuschätzen und entsprechende regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durchzuführen.
Fragen und Antworten zum Hodenkrebs
-
Zu den Anzeichen und Symptomen von Hodenkrebs gehören:
Knoten oder Schwellung in einem Hoden
Gefühl der Schwere im Hodensack
Dumpfer Schmerz im Unterbauch oder in der Leiste
Plötzliche Schwellung des Hodensackes
Schmerzen oder Unbehagen in einem Hoden oder im Hodensack
Vergrößerung oder Überempfindlichkeit der Brustdrüse
Rückenschmerzen
Normalerweise tritt Hodenkrebs nur in einem Hoden auf.
-
Symptome die länger als zwei Wochen anhalten, müssen in jedem Fall abgeklärt werden.
-
Es ist nicht klar, was die meisten Hodenkrebsarten verursacht.
Hodenkrebs entsteht, wenn sich die DNA der Hodenzellen verändert. Die DNA einer Zelle enthält Anweisungen, die der Zelle sagen, was sie tun soll. Die Veränderungen veranlassen die Zellen, zu wachsen und sich schnell zu vermehren. Die Krebszellen leben weiter, obwohl gesunde Zellen im Rahmen ihres natürlichen Lebenszyklus absterben würden. Dies führt zu einer Menge zusätzlicher Zellen im Hoden, die eine Raumforderung bilden können, die als Tumor bezeichnet wird.
Mit der Zeit kann der Tumor über den Hoden hinauswachsen. Einige Zellen können sich ablösen und auf andere Teile des Körpers übergreifen. Hodenkrebs streut am häufigsten in die Lymphknoten, die Leber und die Lunge. Wenn Hodenkrebs streut, spricht man von metastasierendem Hodenkrebs.
Fast alle Hodenkrebserkrankungen beginnen in den Keimzellen. Die Keimzellen im Hoden bilden die Spermien. Es ist unklar, was die DNA-Veränderungen in den Keimzellen verursacht.
-
Zu den Faktoren, die Ihr Risiko für Hodenkrebs erhöhen können, gehören:
Hodenhochstand (Kryptorchismus oder Maldescensus testis):
Die Hoden bilden sich während der fötalen Entwicklung im Bauchraum. Normalerweise wandern sie vor der Geburt in den Hodensack. Wenn man einen Hoden hat, der nie herabgesunken ist, ist das Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, erhöht. Das Risiko ist auch dann erhöht, wenn der Hoden durch eine Operation in den Hodensack verlagert wurde.
Familiäre Vorbelastung mit Hodenkrebs:
Wenn Hodenkrebs in der Familie vorkommt, hat man möglicherweise ein erhöhtes Risiko.
Männer im Alter zwischen 25 und 45:
Hodenkrebs kann in jedem Alter auftreten. Am häufigsten tritt er jedoch zwischen 25 und 45 Jahren auf.
Ethnische Herkunft:
Hodenkrebs tritt am häufigsten bei weißen Menschen auf.
-
Es gibt leider keine Möglichkeit, Hodenkrebs zu verhindern. Wenn man Hodenkrebs bekommt, gibt es nichts, was man hätte tun können, um es zu verhindern.
Wie wird die Diagnose Hodenkrebs gestellt?
Tastbare Knoten, Schwellungen oder andere Symptome von Hodenkrebs können selbst festgestellt werden. Die Diagnose kann auch als Zufallsbefund erhoben werden. In diesem Fall sind weitere Untersuchungen vonnöten Sie können auch bei einer Untersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin entdeckt werden. Sie benötigen weitere Tests, um festzustellen, ob Hodenkrebs die Ursache Ihrer Symptome ist.
Zu den Untersuchungen, die zur Diagnose von Hodenkrebs eingesetzt werden, gehören:
Tastuntersuchung der Hoden und Nebenhoden
Ultraschalluntersuchung der Hoden und Nebenhoden
Blutuntersuchung mit Bestimmung spezieller Tumormarker
Radiologische Bildgebung mit Röntgen und CT oder MRT
Wie ist die Therapie des Hodenkrebs?
Obwohl die Heilungschancen einer Hodenkrebserkrankung sehr gut sind, ist in jedem Fall eine Operation vonnöten. Diese muss bei Verdacht schnell erfolgen. Meist kommt es hier dann zur Entfernung des betroffenen Hodens. Selten kann aufgrund der Größe und Lage des Tumors auch eine Teilentfernung des Hodens angestrebt werden.
Nach der operativen Entfernung des Hodens wird dieser von einem Pathologen untersucht und es kann die Identität bestimmt werden. In Anbetracht der Identität des Tumors, der Lage und Größe sowie in Zusammenschau mit dem radiologischen Befund wird das weitere Vorgehen festgelegt.
In der Regel reicht die Operation bei einem früh erkannten Tumor als alleinige Therapie aus, jedoch kann auch eine postoperative Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig sein.